23-11-11 Das Stadtbad Charlottenburg wird 125

Das Fresh Bistro hat eröffnet. Durch das Fenster sah ich einen Dönerspieß.

Das Handy auf dem Weg von Spezial-Post-Filiale zur Packstation ist weiterhin verschollen. Es gelang mir innerhalb der Öffnungszeiten zur Spezialfiliale vorzudringen. Diese hat es auf jeden Fall nicht mehr, sagt sie. Die Packstation redet nicht mit mir. DHL sagt: „Wir melden uns, sobald es in der Packstation ist.“

Novemberwochenende – Baumarktwochenende. Alle Parkplätze sind voll, die Einkaufswagenausgabe ist leer. Wohl dem, der mit dem Fahrrad kommt und nur ein paar Schrauben benötigt.

Dem Getöse und den Stimmen auf dem Dachboden nach zu urteilen, fand eine Baustellenbesichtigung statt. Später traf ich auf dem Hof eine unbekannte Frau in Businessdress, die per Telefon „den Projektleiter“ suchen ließ.

Ich kaufte Karten für das Synchronschwimm-Weihnachtsmärchen.

Filmplakat-Verleser im Halbschlaf: Werner – Reise ins Licht. Und jetzt möchte ich den dazugehörigen Werner-Film sehen.

Ich möchte anprangern, dass der Pumuckl-Film nirgendwo in der Abendvorstellung läuft. Ich möchte anprangern, dass der Pumuckl-Film im Zoo Palast nicht mal nachmittags läuft.

Madame lud Felle hoch.

Falls jemand kostenlos eine gebrauchte Zobeldecke abzugeben hat, für die in den letzten 100 Jahren kein Zobel mehr gestorben ist: Ich wäre ein Abnehmer.

Jetzt die Herrenumkleide

Das Stadtbad Charlottenburg, das älteste Bad in Berlin, wurde 125 Jahre alt. Die Badbesatzung veranstaltete eine kleine Feier den ganzen Tag über mit Kuchen und Kaffee, einer kleinen Ausstellung, Aufstellern mit historischen Kostümen, einem Stand vom Charlottenburger Damenschwimmverein Nixe und einigen Führungen durch das Bad. Uns gelang es – ganz regulär und ohne Hintertür – einen der Führungsplätze durch das Bad zu ergattern.

Und es war traurig und großartig zugleich. Traurig, weil man all die Gebäudeteile sah, die Aufgrund von Havarien in den letzten Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb sind und für die sich seit ewig kein Geld findet, um sie wieder in Betrieb zu nehmen: Sauna, Reinigungsabteilung (mit Wannenbädern und Duschen), die kleine Kneipe neben der Sauna.. Nur kurz anfangen will ich von der aufgrund Deckensturzes komplett unbenutzbaren „Neuen Schwimmhalle Charlottenburg“ nebenan, deren Innenleben nun auch in der alten Schwimmhalle gelagert werden muss. So ist die ehemalige Waschküche der alten Halle zwangsweise die Personal-Herrenumkleide, weil diese eigentlich in die neue Halle gehört hatte..

Großartig, weil die Führung großartig war. Zwei Baderfahrene – seit 18 beziehungsweise 43 Jahren im Bad im Einsatz – die natürlich viele persönliche Geschichten hatten, vieles noch in Aktion erlebt haben und mit erkennbarer Liebe durch Publikumsbereiche, Ex-Publikumsbereiche und Technikbereiche führten: zu Recht stolz auf ihr Bad aber wohl wissend, was für ungenutztes Potenzial noch in ihm steckt. Wir hatten Glück, mit uns liefen in der Führung fast nur jahrzehntealte Stammgäste, die selber eine enge Verbundenheit mit dem Bad hatten. Sie erinnerten sich noch wie es an den Nackbadetagen direkt von der Sauna ins Becken ging.. Einfach ein toller Ort, auch ganz ohne jede Jubiläumsfeier.

Der Kleene Stern ungleich der Kleine Stern

Dieses Fernuni-Semester ist etwas seltsam. Nachdem nun auch die Modellierungs-Einsendeaufgabe hinter mir liegt, stehe ich das erste Mal seit Sommer 2022 nicht im Schatten nahender Einsendeaufgaben oder Klausuren. Andererseits versuche ich ja das vier-Modul-40-ECTS-Semester und das sagt mir permanent: Noch so viel zu tun.

Also gleich weiter an die technische und theoretische Informatik. Der Kurs beginnt mit einem Vorwort, das ich sinnverschärfend zusammenfassen möchte mit:

Falls Sie Wirtschaftsinformatik studieren und sich beim Lehrstoff hier fragen: WARUM??? haben wir zwei Antworten: (1) Das Leben ist lang und man weiß nicht was kommt. (2) Die Akkreditierungsorganisationen sagen, das muss gelehrt werden.

Und so schwanke ich zwischen: Das ist schon sehr speziell alles. Und: Total spannend. Ich bin auf jeden Fall froh die Algorithmische Mathematik hinter mir zu haben, so dass ich zumindest verstehe, was die Theoretische Informatik von mir will. Funky. Auf jeden Fall eine Herausforderung, aber ich denke noch: Eine machbare.

Oft aber muss ich an den Kommentar eines Mitbloggers zu einem anderen Teil desselben Moduls denken:

Trotzdem schadet es nicht, wenn man davon zumindest mal gehört hat. Vielleicht brauchen NASA oder ESA ja mal einen fähigen Wirtschaftsinformatiker, der ihnen die Satellitenumlaufbahnen mit dem CASIO FX-991DE berechnet.

Gänse in Rückenlage

Uta Bräuer war vor drei Jahren mit der Kamera im Stadtbad Charlottenburg und filmte.

Via Tröt: In Schweden dürfen Gewerkschaften in Solidaritätsstreiks treten. Tesla bekommt dort keine Post mehr.

Lila schreibt über ihr Israel und gedenkt toter israelischer Soldaten.

Heute lernte ich: Es gibt Küchengeräte- Eischleudern – die Eier in der Schale rühren/schütteln, auf dass sich Eiweiß und Eigelb vermischen. Es entsteht das so genannte „Goldene Ei“, ein hartgekochtes Ei in Farbe eines Rühreis. Die Wikipedia-Auskunft lesen lohnt.

Japanische Kinder, die 7-5-3-Jahre alt sind, müssen zum Tempel. Claudia berichtet: Hurra, unser Kind lebt noch: Das Kinderfest Shichi-Go-San (7-5-3).

Frau Zimtkringel kocht Mama Erikas Oierles-Supp für kranke und gesunde Tage.

Whiffling beschreibt ein Flugphänomen bei Vögeln, für das wir uns noch einen schicken deutschen Namen ausdenken müssen. Beim Whiffling drehen Vögel im Flug ihren Körper blitzschnell zur Seite, und zwar bis zu 180°. Statt ganz normal waagerecht parallel zur Erdoberfläche zu sein, fliegen sie kurzzeitig senkrecht oder sogar auf dem Rücken. Ja, wirklich.

2 Gedanken zu „23-11-11 Das Stadtbad Charlottenburg wird 125“

  1. > (1) Das Leben ist lang und man weiß nicht was kommt. (2) Die Akkreditierungsorganisationen sagen, das muss gelehrt werden.

    Das finde ich ein bisschen demotivierend. Ich weiß auch nicht, was man da besser schreiben sollte, außer: Das ist doch spannend! Theoretische Informatik ist toll, Lieblingsgebiet! Man lernt, dass manche Sachen einfach unmöglich sind. Sollte man das nicht gerade in der Wirtschaft mehr erfahren? Man könnte es noch als Grundlage für Kryptographie verkaufen. Dass manche Sachen schwer auszurechnen sind, selbst mit Taschenrechner und Programm, obwohl die Richtigkeit dann leicht überprüfbar ist.

    1. Naja, ganz soo drastisch war es dann auch nicht. Ich glaube der Abschnitt war im Original etwa eine halbe Seite lang – aber das Wort Akkreditierungsorganisation kam mehrfach vor. Das Modul selbst ist ja ein Gemischwarenladen (eine Hälfte technische Informatik – im Wesentlichen „wie geht der Prozessor mit den 0 und 1 um, wie verarbeitet er sie und wie kann man mit 0 und 1 plötzlich multiplizieren), die andere Hälfte theoretische Informatik. Spannend finde ich beides – aber die Chancen, dass je ein Wirtschaftsinformatiker direkt auf Prozessorebene in Assembler programmiert und festlegt welches Byte in welchem Register gespeichert wird, sind schon relativ klein. DIe Theoretische Informatik scheint mir insgesamt in dem Fall mehr Praxisbezug zu haben als ich technische Informatik.

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