24-01-02 Cointreau, Eierlikör, Blaubeere, Ingwer-Orange

Sargassum ist die Alge des Jahres 2024.

Ausweislich des Altpapiercontainers bekamen die Nachbarn Bluetooth-Lautsprecher zu Weihnachten.

Als wir am 1. Januar im letzten Tageslicht die Wohnung betraten war nichts in der Gegend abgebrannt und auf dem Balkon lagen keine Raketenreste. Das ist nicht selbstverständlich, aber erfreulich.

Johann Mayer hatte eine extra Abholstation für vorbestellte Pfannkuchen eingerichtet. Aus dem Hof kamen im Halbminutentakt Menschen mit großen Boxen auf dem Arm.

Die College-Football-Playoffs begannen: Alabama 20 vs Michigan 27 und Texas 31 vs Washington 37. Damit ist Alabama schon wieder raus.

Die Qualifikation zu den Playoffs läuft nicht über rein sportliche Kriterien. Tatsächlich bestimmt ein Kommittee die Teilnehmer. Und dabei spielen neben der sportlichen Leistung auch die Stellung des Mondes, althergebrachte Vorurteile, das Lieblingsteam des Sohnes eines Teilnehmers und zehn andere Kriterien die Teilnahme.

Alabama war eigentlich viel zu schlecht dieses Jahr. Eigentlich dominierten die Georgia Bulldogs wieder einmal alle Ligen. Nur verloren die Bulldogs das allerletzte Spiel unglücklich gegen Alabama. Und hups, war Alabama unter wilden Diskussionen in den Playoffs. Und ist gleich wieder raus.

Neujahr bedeutete: Abgelaufene Gutscheine aus Coronazeiten wegwerfen und diese innerlich als Kulturunterstützung verbuchen.

Haus am See

Überraschende Erkenntnis: Wir wohnen auf einem Seegrundstück. Umso überraschender, da wir uns dort schon einige Jahre aufhalten. Nur der See ist neu. Der Mais-Acker hinter den Latifundien enthält immer mal wieder eine größere Pfütze. In einigen Jahren nahm diese auch das Format „Tümpel“ an. Aber dass dort ein ausgewachsener See liegt, ist neu.

Der Kaptain kündigte einen sofortigen Besuch mit Liegestuhl und Büchern an.

Schön: Das Feuerwerk der Nachbarn spiegelte sich sehr picturesque im See.

Schön: Andere Menschen müssen Seehund-Eisrobben-Clubs gründen, um zum neujährlichen Eisbaden zu kommen. Bei mir reichte das Abdrehen des Bungalow-Wassers. Der Haupthahn liegt in einem Schacht. Dieser Schacht wiederum war hüfttief mit winterlichem Wasser gefüllt. So super für den Kreislauf.

Abgesehen von unserer permanenten Wochentagsverwirrung gestaltete sich Silvester as every year. Teelicht-Raclette mit gebackenem Gemüse, Lesen, Musik hören. Gegen 22 Uhr beginnt die Schläfrigkeit, gegen 24 Uhr stoßen wir mit dem geöffneten Rotwein an und schauen das Feuerwerk der Nachbarn. Mit Götz Alsmann und dem Deutschlandfunk geht es schnell ins Bett.

Madame las Lili Grüns „Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit …“ und Manfred Krugs „Ich bin zu zart für diese Welt“ und empfiehlt beides. Ich las weiter in Rebecca Solnits „Orwell’s Roses„, das Klimawandel, Natur-und-Politik, Stalin, Tina Modotti, Orwell-als-Vater, den spanischen Bürgerkrieg und Emma Goldmann streift. Weiterhin ein Buch, das ich gerne geschrieben haben würden möchte und damit natürlich mehr als nur eine Empfehlung.

Die Fernuniskripte machten nur geringe Fortschritte. Recht früh begannen wir mit dem Sekt und danach war an Mathe-Verständnis nicht mehr zu denken.

Zum Feuerwerk aßen wir die Pfannkuchen Cointreau und Eierlikör, am Nachmittag des Neujahrstags dann Blaubeere und Ingwer-Orange.

Jahresmotto 2024: Pogo-stick

Allüberall auf den Blogspitzen sehe ich Jahresrückblicke sitzen. Als Leser bin ich überfordert und kann nicht mehr auswählen. Am erschreckendsten/beeindruckendsten/überraschendsten das Konvolut aus 337 Jahresrückblicken epischer Länge, die mittels betreutem Bloggen entstanden sind. Formal sind sie dank der Betreuung alle sehr ähnlich, inhaltlich doch sehr verschieden, wenn auch mit starken Schwerpunkt auf das Leben als beginnende Coach-Solo-Shepreneurin.

Dort lernte ich: Das Jahr braucht ein Motto. Das gebe ich doch gerne. Das Jahresmotto 2024 lautet Pogo-Stick. Mehr Details in Annex D.

Was war so in 2023:

  • Das Jahr Klimakatastrophe kicked in. Um uns persönlich zog sie dieses Jahr einen Bogen. Diverse Hitze- und Waldbrand-Meldungen aus zum Beispiel Kanada oder Südeuropa hätte sich vor 15 Jahren nicht mal ein Klimawandel-Fernsehspiel getraut, weil es zu drastisch gewirkt hätte.
  • Fünf Klausuren bestanden (und damit eine mehr als der Studienplan vorsieht. Yeah!)
  • Überhaupt die Endgegner-Klausur „Algorithmische Mathematik“ überstanden.
  • Wir beiden hatten am 31. Dezember denselben Arbeitsvertrag bezogen auf den selben Arbeitsort wie am 1. Januar des Jahres. Das kam seit 2018 nicht mehr vor.
  • Madames Armbruch überstanden.
  • Neun Tage in Polen plus drei Tage in Polen,
  • Soviel Zug gefahren wie seit 2013 nicht mehr.
  • Dadurch übernachtet in 9 Bundesländern und 4 Woiwodschaften.
  • Soviel Präsenz-Kultur wie seit dem Studium nicht mehr.
  • Madame bekam lebenslänglich.
  • Ein Dithmarscher Wohnzimmer unter Wasser.
  • Eine Dezember-Geburtstagsfeier
  • Eine spektakuläre Hochzeit
  • Keine teuren Schäden am Subaru, nur ein arg unpassender.
  • DER MASTERPLAN entstand.
  • B->HEI (Pfingsten, Advent), HEI->OHV (Geburtstag), B->LÖ (Ostern, Weihnachten), LÖ->OHV (Sommer).
  • Der Angriff auf die Ukraine geht weiter. Polen wählt die PiS ab. Ein Hamas-Pogrom neben dem Gazastreifen.

Und 2024 könnte kommen:

  • Sieben Klausuren (ohne Endgegner vermutlich) und die Anmeldung zu DEM SEMINAR.
  • Eine Zitronenpresse-Veröffentlichung (wobei ich mir zeitnah überlegen sollte was für eine).
  • Am 1. Mai das zweijährige BBB-Jubiläum und damit der Zeitpunkt, an dem ich mir Gedanken machen wollte, ob das eigentlich eine gute Idee ist.
  • Mit dem Zug von Lettland nach Litauen.
  • Eine goldene Hochzeit.
  • Weiterhin die Suche nach einem Bildungsurlaub der weder „resilientes Waldbaden“ noch „Kulturbusfahren mit pensioniertem Erdkundelehrer“ ist.
  • Mehr in AnnexD.

Steak Bake

Während ich Rebecca Solnit über „Bread and Roses“ las, die die Notwendigkeit sozialer Gerechtigkeit und das notwendige „mehr“, die metaphorischen Rosen, las, starb Torsun (Egotronic), „der Erfinder der hedonistischen linksradikalen Tanzfläche“. Linus Volkmann schrieb einen Nachruf.

McDonalds ist nicht mehr der beliebteste Frühstücksort der Briten. Es ist nun Greggs: How a Super Affordable Bakery Chain Became a British Culinary Icon

Das Rezept des World Famous Greggs Steak Bake: STEAK OUT Greggs has now revealed the exact recipe of their famous steak bakes & people in lockdown are desperate to try them

Regisseur John McTierman zum Thema „Ist Die Hard ein Weihnachtsfilm?“ Den Kaptain wird freuen, dass McTierman sich auf „Ist das Leben nicht schön?“ bezieht? (Warning: McTiermans amerikanisches Englisch ist selbst für US-English sozialisierte nicht ganz einfach zu verstehen).