25-03-29 Solooboistin

Madame liest jetzt das Helgoland-Buch.

Im Internet lese ich erwachsene Menschen Ü50, die die neusten Internet-Trends und Memes referieren und bekomme spontan Mitleid.

Auch im Internet lese ich, „Wirtschaftsinformatik ist das Gegenteil von Informatik“, und der olle Rechthaber in mir muss natürlich widersprechen. Ich nehme mal die drei Punkte, die ich für den Wesenskern der Informatik halte:

  • Es geht um Information, ist also prinzipiell abstrakt
  • Es geht immer um Wiederholbarkeit und generelle Verfahren, niemals um Einzelfälle
  • Maschinen sind beteiligt

Dann würde ich eher sagen, Schnitzen, Töpfern oder Sandburgenbau sind das Gegenteil der Informatik.

Das Fernuni-Sommersemester nähert sich. Ich warte noch auf die Bachelorarbeits-Themenbestätigung, habe aber schon vor der Personalabteilung den rituellen Teilzeitarbeits-Tanz für die Zeit der Bachelorarbeit vorgeführt.

Noch aber kann ich mich den normalen Modulen widmen. Ich begann mit der Mikroökonomik, und wir wurden inhaltlich spontan Freunde. Fast lachen musste ich als ich eine Fußnote am Begriff der „Neoklassischen Theorie“ fand:

Nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Neoliberalismus. Die neoklassische Theorie ist eine mathematisch fundierte Theorie, die unter bestimmten Rahmenbedingungen vielfach empirisch überprüft ist. Neoliberalismus ist eine politische Ideologie, die auf dem Glauben beruht..

Die CDU möchte das Informationsfreiheitsgesetz abschaffen und in der Zeitung mit den vier Buchstaben las ich den wildesten Aufhänger dazu „Fler verkracht sich mit seinem Freund Amthor.“

Wobei ich mir nicht sicher, ob ich es schlimmer fände, mit Fler oder mit Philipp Amthor befreundet zu sein.

Im Wohnungs-Treppenhaus wurde Briefkasten 25 aufgehängt. Angesichts von 12 Wohnungen im Haus ist das viel. Es scheint aber diesmal kein Briefkasten zu sein, der zu einer der Immobilienfirmen gehört, die bei uns residieren.

Wahrscheinlich gehört er zum Anbau auf dem Hof, wahrscheinlich waren sie es müde, niemals vom Briefträger gefunden zu werden. Passend: Verlinkte ich Donnerstag noch den Artikel über die wachsende indische Community in Deutschland, wohnen jetzt Kumbukkal und Sunandan bei uns.

Der Große fuhr erstmals mit der S-Bahn zur Arbeit, um das Chaos der gesperrten Autobahnbrücke zu umgehen, die verwirrenderweise Ringbahnbrücke heißt. Und was passiert: Die Ringbahn wird auch gesperrt, weil die Autobahn auf die S-Bahn zu fallen droht.

Madames Töpferkurs hat eine neue Star-Teilnehmerin: Die Brückenbauingenieurin, die einiges über Autobahn-Brücken im Besonderen und Brückensanierung im Allgemeinen zu sagen hatte. Sie rief in Erinnerung: der Brücke wohnt das Problem inne. Denn wäre es einfach an ihrem Standort zu bauen, wäre dort eine flache Straße und keine Brücke.

Der neue, alte Gedarmenmarkt wurde nach seiner Sanierung ziemlich abgewatscht. „Steinwüste“ lasen wir, begleitet von entsprechenden Fotos. Ein Konzert brachte uns nun selber zum Platz: und wir sahen wie suggestiv Fotos wirken können. Was mit dem entsprechenden Weitwinkel aus geschicktem Winkel aussieht, wie eine riesige Steinfläche, ist in echt halt ziemlich klein. Im Vergleich zu den drei Gebäuden dort – Deutscher Dom, Französischer Dom und Konzerthaus – ist das mehr ein Vorplätzchen der drei; selbst wenn es nur aus Stein ist, ist er viel zu klein für eine „Wüste.“

Barockhornsammler

Uns aber führte der Weg einige Treppen hinauf in den Kleinen Saal des Konzerthauses. Die Akademie für Alte Musik (Akamus) hatte zum Kammerkonzert geladen. Oboen- und Hornquartette von bekannteren (Mozart) und unbekannteren (Družecký, Warnitzky, Stamitz) Komponisten standen auf dem Programm.

Während die Solooboistin Xenia Löffler einfach „nur“ gut spielte, war der Solohornist Erwin Wieringa selbst ohne sein schöne hornieren eine Schau. Uns Beide erinnerte er an Mr. Bean – rein optisch, aber auch vom Gefühl her in anderen Sphären zu leben. Dass das Barockhorn maßgeblich gespielt wird, indem die Hand im Schalltrichter bewegt wird, (Siehe Stopfen (Musik)). Das ist eine eindrucksvolle Spieltechnik, sieht aber halt auch leicht bean-esk aus.

Passend dazu die Info, dass Wieringa privat eine große Sammlung von Hörnern besitzt – das passte.

Denn wir konnten es sehen: Der Saal klein, wir in Reihe 2, wohl kein Saal in Berlin mit besserer Akustik für Kammermusik, und alle Bewegungen und jegliches Handwerk der Musiker*innen gut zu sehen. Ein großer Abend.

Treckerclub beim Ausflug

Schweinenacken, immer wieder Schweinenacken.

Während Madame die Kasse des Dauergartenvereins prüfte, überlegte ich am Grillprogramm. So ein ganzer Schweinenacken low&slow vom Grill ist schon sehr lecker. Aber ist es nicht doch etwas langweilig?

Als sie wiederkam fuhren wir zu Rinderstolz&Wildeslust. Auf dem Hof dort ein Oldtimertraktorenclub auf Ausflug. Die Gefährte waren dabei, knatternd und trötend in ihren Deutzes, Bulldogs und Hanomags den Hof zu verlassen, nicht ohne dem Metzger zum Abschied zu Winken.

Nachdem wir sie verabschiedet hatten, kauften wir, natürlich Schweinenacken, der mit Blumenkohl und Tomaten auf den Grill kam.

Madame freute sich am Blühen der Forsythie, denn nun darf sie Rosen schneiden. Hummeln nutzten die Sonnen und besuchten die Taubnesselwälder. Im Beet tauchten weiße Überraschungs-Szillen auf, die frühesten Narzissen sorgen für Ostergefühle und selbst der Pfirsich hat vielleicht Blütenknospen angesetzt.

Die Kranichschwärme beschränkten sich auf einen Einzelkranich, und auch der Hausrotschwanz hielt sich bedeckt. Vielleicht war ihnen auch zu kalt.

Madame wehrtete die WIldkamera aus, die auf den Kompost gerichtet ist, aber dazu vielleicht später mehr. Lustiges Tierleben haben wir.

Saarbrücken hat keine Metro

Kann man sich nicht ausdenken: Bürgerrat zur Corona-Aufarbeitung: SPD wollte Esoteriker als Organisatoren einsetzen

Letztens stellen wir fest, dass das Saarland das einzige Bundesland ist, in dem wir noch nie waren. Praktischerweise schrieb der Flusskiesel einen Besuchsbericht aus dem Saarland, so dass wir etwas weniger Bildungslücke haben: 2025-03-21 Freitag und 2025-03-22 Samstag.

Gelernt: Pariser Metro-Tickets gibt es jetzt auch auf dem Handy. Good to know!

Abgesehen davon, dass Frau Zimtkringel lecker kocht, schreibt sie auch schön. Und vor allem: man hat immer das Gefühl live in der Küche neben ihr zu stehen: Barraquito nach Chili und Ciabatta

Modern science wouldn’t exist without the online research repository known as arXiv. For once, this isn’t an exaggeration.

Das Online-Museum der Stewardessen-Uniformen. (via Messy Nessy Chic)

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