Innenansicht des Spinnbaus, Theater Chemnitz

23-11-05 Blumenladen Fliegenpilze

Twindos 1 ist leer. Madame wechselte

Ich verlor den Wäscheständer.

Ein Teil des Eichhörnchenofens löste sich. An sich sieht das DIY-reparabel aus. Aber wollen wir bei einem Holzofen inmitten eines Holzhauses wirklich experimentieren?

Die jährliche Gasablesung lag an. Der Gasverbrauch 2022/2023 betrug ein Drittel weniger als 2021/2022.

Kraniche standen samstag auf dem Hinterfeld. Tümpel bildeten auf dem Vorderfeld. Nachdem es sonntag regnete und wir im Bungalow blieben, fanden sich auch Kraniche auf dem Vorderfeld.

Kraniche kreisten über uns. Freundlicherweise entdeckten sie eine Thermik direkt über unserem Garten und kreisten über unsere Köpfe. So direkt, dass ich dachte „Möge sich keiner dieser herrlichen Vögel jetzt im Fluge erleichtern.“ Also sinngemäß, nicht so wortwörtlich. Eigentlich dachte ich in dem Moment bildlich und nicht in Worten.

Samtag schien noch die Sonne und es zog uns von außerhalb der Latifundien. Wir fanden eindrucksvolle Fliegenpilze, die wir fotografierten. Madame fand ihre Freunde die Schopftintlinge und ihre Freunde die Espen-Rotkappen. Diese nahmen wir mit.

Wir planen eine überraschende Wochenend-Pilgerfahrt zur Madonna. Madame plant ein vegetarisches Mehrgänge-Menü.

Zwooi (Audrey)

Audrey (1) ist eine Angestellte in Mr. Muschniks Blumenladen. Audrey 2 (Zwoooi) ist eine Pflanze und Protagonist des Kleinen Horrorladens. (Ebenjener Blumenladen)

Chemnitz – wir waren im Theater.

Jeder schlechte Text über Chemnitz beginnt damit, dass es einst „das sächsische Manchester war.“ So auch dieser. Bis 1990 prägte eine starke Textilindustrie die Stadt. Bis 1990 größter Arbeitgeber war die VEB Spinnereimaschinenbau Chemnitz. Seit der Wende stehen deren Gebäude leer.

Als nun das Theater Chemnitz renovierte, brauchte es eine temporäre Spielstätte – in ebenjenen leerstehenden Fabrikgebäuden, dem Spinnbau. Wir waren bereits letztes Jahr dort und angetan. Dieses Jahr wieder.

Das Theater gab der kleinen Horrorladen / Little Shop of Horrors. Downtown/ Skid Row, Mr. Muschniks Blumenladen läuft nicht, der Haussegen zwischen Muschnik und seinen Leibeigen-Angestellten hängt schief. Bis eine seltsame Pflanze auftaucht. Der Laden floriert, allerdings möchte die Pflanze erst Blut, dann ganze Menschen verspeisen und am Ende die Weltherrschaft. Ein unterhaltsames Musical, schöne musikalische Nummern, gut gespielt und angebracht inszeniert. Schöner Abend.

Was mir nicht klar war vorher: Wie sehr das ganze „New York“ ist und zumindest in dieser Inszenierung spielte durchaus eine Rolle, dass Laden und Angestellte jüdisch sind.

Ich musste beim sehen mehrfach an mehrere Jahrgänge Village Voice aus den 1960ern/1970ern denken, die ich einst im Online-Archiv las – als Downtown New York City wirklich noch anrüchig, arm und Stoff für Geschichten war.

Gleichzeitig dachte ich aber auch an Pumuckl – ähnlich wie es die geschilderten Münchner Handwerker in Pumuckl in der Realität kaum mehr gibt, gibt es auch keine inhabergeführten Blumenläden mehr in Downtown New York. Tempi passati.

Aber bevor es wehmütig wird: An sich ist es ja ein großer Spaß und deshalb der „Downtown“-Song aus dem Musical.

Innenansicht des Spinnbaus, Theater Chemnitz

Zwoooi (BPNM)

BPNM1 ist die Spezifikation der Business Process Model and Notation (BPMN) bis 2013. BPNM2 ist die Spezifikation seitdem. Und diese bescherte mir eine der positiven Überraschung der Fernuni-Experience.

Nun ist der Kursgebende Professor Strecker keine Rampensau, weder in seinen Texten noch in seinen Videos. Seine Begeisterung kommt eher trocken herüber. Aber dieses Herzblut, das offensichtlich im Kurs steckt, weckt in mir Begeisterung.

Zumal, jemand, der inhaltlich die ganze Geisteswissenschaftsgeschichte mit Modell, Abstraktion, dem Verhältnis von Abbild und Realität souverän meistert – und in seinem Forschungsprojekt echten Programmcode schreiben lässt – und das alles angesiedelt im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften – ich ziehe meinen Hut.

Es gibt um das Zeichnen von Flussdiagrammen. Nun dachte ich „Flussdiagramme malen kann ich schon irgendwie. Warum der Aufwand?“

Welch Irrtum. Sobald ich mich hineingedacht hatte in den Unterschied zwischen Freiform-Flussdiagramm und einem echten Modellier.Standard, stellte ich fest: Das ist wie Freiform-Rumhopsen im Unterschied zu Standard/Latein-Tanzen.

Sobald man die Basis und den Grundschritt hat, ist man orientiert und kann die dollsten Figuren darum herumbasteln. Es wirkt ähnlich, ist aber etwas komplett anderes

Innerlich bin ich schon dabei, alle möglichen Prozesse in der Modelliersprache auszugestalten. Was gut ist, das ist Klausurtraining.

Das heißt: Ich werde in den nächsten Monaten zu Übungszwecken jeden Prozess, der mir unter die Nase kommt, als BPMN-Chart gestalten.

Für mich bleibt zu tun: Herausfinden wie die Spezifikation für handgemalte Modelle ist.

Für mich bleibt zu tun: Check bpmn.io und das entsprechende WordPress-Plugin. Check Bizagi.

Ostbahnhof

Es gibt auch ein Tiny Desk Concert Little Shop of Horrors. Und nachdem ich das gesehen habe, muss ich jetzt leider nach New York und die dortige Little-Shop-Inszenierung sehen.

Lila schrieb aus Israel.

Jon Worth schrieb über die Vorzüge einer Ostbahn zwischen Berlin und Kostrzyn (Polen).

Herr Mess schaut den neuen Pumuckl.

Herr Rau sucht den Talmimond.