Das Jahr 2023 wird bisher ist seltsam planlos. Also außer „einige Sachen weiter machen und zur Gewohnheit werden lassen und endlich mal wieder ein gemeinsame geplanter Urlaub“. Niemand braucht Vorsätze. Aber so aus Jux-und-Dollerei ein paar SMARTE Ziele sollten schon sein. Und wenn es nur der endlich durchgeführte seit drei Jahren versprochene Bau des Räucherschranks ist oder Baden-im-Wannsee-im-April.
Den Begriff der Rau(h)nächte kenne ich vor allem aus dem Esoterischen-New-Age-Zusammenhang, gerne mit „Finde dich selbst, zahle mir 200 Euro und die Geister werden es richten.“ Natürlich ist der Begriff älter. Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönigs ist eine besondere Zeit. Und so haben sich die Rauhnächte einen festen Blick im Brauchtum entwickelt ebenso wie im Roman.
„Raunächte“ von Urs Faes – danke für das Geschenk – war meine Silvesterlektüre. Es spielt im Schwarzwald, Schnee fällt ununterbrochen die wenigen Tage in denen die Handlung abläuft. Wortkarge Menschen haben schlechte Laune, während sie existenzielle Fragen verhandeln. Die Unabwendbarkeit des Schicksals liegt ebenso über den Protagonisten wie Schnee über der Landschaft.
Währenddessen tranken wir bei 16 Grad Außentemperatur in Brandenburg Sekt, im Hintergrund lief der BRF-Silvestermarathon mit Abba, Robbie Williams und A-ha. Leben, es kann so vielfältig sein.
Der Tag begann klassisch mit einer Feuerwehrsirene. Wir schliefen weiter. Danach begann er mit Ausschlafen, Frühstück mit pochierten Eiern und Weißwurst. Wir schwangen uns auf die Fahrräder und erfreuten uns weiterhin am dieses Jahr neu eingeweihten Radweg zwischen den Dörfern. Von „dahin-radle-ich-nicht-da-bin-ich-ja-totgefahren-bis-ich-ankomme“ zu „was-für-eine-wunderbare-Strecke“ in wenigen Monaten.
Madame erholte sich von meinen Fahrradeskapaden, ich vermaß Wasseruhren und suchte WhatsApp-Adressen. 16 Grad Außentemperaturen erlaubten Kaffeetrinken auf dem Rotweinbänkle.
Heute Abend: Judas Makkabäus mit dem RIAS Kammerchor. Spannenderweise wird das Konzert live in Deutschlandfunk Kultur übertragen werden. Falls ihr Husten oder Handy-Klingeln hört: Ich bin es nicht!