Kleiner rot blühender Ginster vor sehr viel Gras (gegen die Sonne)

24-04-30 Tuten und Knirschen

Rüyam, in Reiseführern weltberühmt als Schöneberger Döner-Geheimtipp, zog über die Straße. Die Schlange ist noch länger als sonst.

Elite Kickboxing heißt jetzt Fight Academy und bietet neben Kinderkarate auch Selbstverteidigung für Frauen an. Von all‘ den Kampfsportschulen der Gegend bleibt es diejenige mit den positivsten Vibes.

Mir träumte, ich würde an zwei Videokonferenzen gleichzeitig teilnehmen. Mit zwei Headsets auf dem Kopf. Und sei es nur im Traum – etwas mehr Schwung kommt ins Leben zurück.

Die Berliner Freibäder öffneten. Am Wochenende das Sommerbad am Olympiastadion und am Montag das Prinzenbad. Am Mittwoch wird das Insulanerbad die Drehkreuze öffnen.

Über Jahre wollte ich zum Strausberger Seeschwimmen, verpeilte es aber immer. Nun ist das Strausberger Srandbad bis auf Weiteres geschlossen, mangels Wasser – und jetzt mag ich dort nicht mehr hin.

Zeit, umzuplanen. Am 6. Juli findet am Strandbad Kyritz das Insel- und Langstreckenschwimmen statt. Ich fürchte bis dahin bin ich nicht fit genug für ein Langstreckenschwimmen. Aber Ansehen wäre ein Plan: dann weiß ich, worauf ich mich vielleicht einlasse.

Der Flötist zieht aus. Nach knapp 50 Jahren in seiner Wohnung und 80 Jahren im selben Kiez wurde er Opfer einer Eigenbedarfsklage. Der Grund hierfür ist so Wohnungsmarkt Berlin 2024 wie er nur sein kann: die Vermieterin kann sich die Miete ihrer aktuellen Berliner Mietwohnung nicht mehr leisten und will nun in die eigene Wohnung.

Peter Schleuse ging wieder auf große Fahrt. Er war einer dieser Menschen, die, egal an welchen Ort sie kommen, der Ort war danach ein Stück heller, fröhlicher als vorher. Er hinterließ ein Leuchten.

Zum Abschied tutet ein Nebelhorn.

Kenntnisse in gremienrelevanten Prozessen und Protokollführung

Falls ihr Eurer IT einen Gefallen tun wollt: Heiratet nicht! Oder behaltet zumindest Euren Namen. Namensänderungen in der Windows-Accountverwaltung sind auch 2024 noch ein Thema zum die-Luft-anhalten.

Erwerbsarbeit hindert uns daran, eine Feiertagswochenende auf den Latifundien zu verbringen. Und so fahren wir von Mittelmark nach Berlin und werden wieder nach Mittelmark fahren und wieder nach Berlin und wieder nach Mittelmark.

Einige der Strecken begleitet uns das entvandalierte Latifundienrad.

Für Madame ist es die letzte Woche eines anstrengenden Frühjahrs. Für mich wird es anscheinend eine Woche mit Öffentlicher-Dienst-Extrem.

Ich lernte ein neues Feature des öffentlichen Ausschreibewesens kennen: die verifizierende Teststellung.

Bei einer Ausschreibung werden Kriterien aufgestellt und die Bewerber sagen, ob sie diese erfüllen können. Wenn es wichtig ist, müssen sie die Erfüllung beweisen: hier im Rahmen der verfizierenden Teststellung. Wir hatten eine sehr lange Liste mit Anforderungen an eine Software. Der brave Außendienstler musste nun bei allen Anforderungen vorführen, dass seine Software sie auch wirklich erfüllt.

(Man stelle ich als Beispiel vor: 300 leicht verschiedene Funktionen von MS Word und eine mehrstündige Vorführung:

  • Kann Überschriften verschiedener Levels – Check
  • Kann Text in Überschriften umwandeln – Check
  • Kann drucken – Check
  • Kann als PDF drucken – Check
  • Kann Kopfzeilen – Check
  • Kann Fußzeilen – Check
  • Kann Seitenzahlen – Check
  • Kann Textmarken visuell anzeigen – Check
  • Kann Kommentare inline anzeigen – Check

Es ging natürlich nicht um Word. Aber die umfassende Kleinteiligkeit war ähnlich.)

Wild.

Wer Lust auf noch mehr öffentlichen Dienst extrem hat: Die Berliner Bäder haben seit heute eine neue Stellenausschreibung: „Assistent:in (d/w/m) für Vorstands- und Gremienangelegenheiten – Organisatorisch und inhaltlich – Abgeschlossenes Hochschulstudium in Wirtschaftswissenschaften und/oder entsprechende Berufserfahrung – TVÖD 9b“. (= je nach Berufserfahrung 3500 bis 5000 Euro netto).

Auf Weißblüte folgt Rotblüte

Die Sportflugzeuge brummen wieder.

Madame wuschelte den Buchs.

Madame nennt die Brombeere Zwooi. (Genau – diejenige Brombeere, die wir schon im Mai ’23, August ’23, Oktober ’23 und März ’24 umfassend ausgruben). Madame grub sie erneut großzügig mit einem halben Kubikmeter Erde drumherum aus. Jetzt neu: Zwooi treibt an zwei Stellen gleichzeitig. Diesmal im Gehege und erstmals auch außerhalb des Geheges. Der Name Zwooi ist mehr als verdient für dieses Getüm.

Sowohl am Gartenzaun (West) wie auch am Gartenzaun (Ost) entdeckten wir Giersch-Nester. Noch jenseits unserer Latifundien. Dort sollen sie auch bleiben.

Währenddessen erreicht uns die ersten Rosen, die die Gazebola bewachsen sollen. Scarman’s Himalayan Musk. Nachdem ich einst Paul’s Himalayan Musk in einem Garten sah – acht Meter hoch und mit Profiradler-Oberschenkeldicken-Stämmen habe ich tiefen Respekt und etwas Angst vor dieser Rosengattung.

In weniger beeindruckenden Neuigkeiten: der neue Rote Ginster blüht. Eine erste zarte Mohnknospe beginnt sich zu öffnen. Und auch der Rotdorn erweckt den Anschein diese Woche noch loszulegen.

Zum Abschied erwies uns der Kaminkehrerrotschwanz die Ehre und knirschte standesgemäß vom Schornstein der Ost-Nachbarn.

Kleiner rot blühender Ginster vor sehr viel Gras (gegen die Sonne)

Mit der Bahn / bei der Bahn

Diesedunstpoesie

Die vielleicht eindrucksvollste Bahnfahrt meines Lebens, das erste Teilstück Interrail 1993, endete am Zielbahnhof Villach. Christa Chorherr ist in Villach, schreibt über die Eisenbahnerstadt und die falsche Seite der Bahngleise.

Auf den Bahngleisen sind die Bähnler. Krautreporter besuchte, schöne Fragestellung. Nicht: Warum ist alles so schlecht? Sondern: Wie ist es wirklich? Ein Zugbegleiter, ein Fahrdienstleiter und eine Lokführerin erzählen. Geschenkt von Kieselblog. Vielen Dank!

(Nebelhorn-Datei: East Brother Light Diaphone Foghorn, aufgenommen von Frank Schulenburg, Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)