Schlafen, schlafen, müde, müde, schlafen, schlafen. Der letzte Arbeitstag des Jahres ist überstanden, meine weitere Jahresplanung lässt sich als schlafen, schlafen, müde, müde zusammenfassen.
Mir ist gar nicht so klar, was genau so anstrengend war in den letzten Wochen aber schlafen, schlafen, müde, müde.
Erfreulicherweise ließ sich der Freitag aller Freitage auf Arbeit so an, wie erhofft. Ich sah Kaminfeuer auf Monitoren, Tumbleweed auf den Fluren und laut verleumderischer Gerüchte – die ich natürlich nicht glaube – soll es sogar zu vereinzeltem Trinken von Glühwein im Büro gekommen sein.
Letzte Aufgaben: Etwas Weihnachtsplanen. Langsam tauchen die mitte Dezember verlorenen Pakete wieder auf und machen Einsammelrunden erforderlich. Selbst die BBB-Weihnachts-Aufmerksamkeit fand sich wieder bei einer Überraschungsnachbarin.
Dafür verschwinden alte Klamotten, Bücher und sonstiges aus dem Haushalt.
Die Filiale von Bäckerei Thoben schloss. Die Shell-Tankstelle Platinum verkauft kein Autogas mehr. Im DHL-Späti3 hingen lauter Palästina-Flaggen im Innenraum. Im GLS/UPS-Späti hing ein handgeschriebener Zettel von Lena & Charlotte „Lieber Onkel. Es ist toll, dass Du da bist.“
Der Fernuni-Kurs Betriebliche Informationssysteme schickte Klausurinfos. Die ganzen Code- und SAP-Detail-Aufgaben aus dem Kurs sind wirklich nicht klausurrelevant; dabei sind sie eigentlich ganz spannend.
Eben wegen dieses Kurses stieß ich auf einen Wikipedia-Gletscher. Der Artikel Webservice hat seit 2012 einen Hinweis, dass er überarbeitet werden sollte. Er wurde sogar überarbeitet. 2020. Aber noch läuft die Diskussion, ob der Hinweis damit wieder weg kann.
An der Hausfassade nutzte ein erster Graffitisprayer das weiterhin herumstehende Gerüst für eine Verewigung im zweiten Stock. Brutaler ging jemand anderes vor, der eine Scheibe in der Haustür des Mehrfamilienhauses einschlug.
Nachbar 2L, den ich im Treppenhaus traf, war aufgeregt. Vermutlich hatte er recht. Ich kann mich nur noch zu „War nicht die Erste. Wird nicht die letzte sein.“ aufraffen.
Dafür weiß ich endlich, wem das futuristische E-Auto im Hinterhof gehört. Bei Gelegenheit werd‘ ich ihn ansprechen, wie er das hier in der Gegend mit dem Aufladen macht.
Madame spielte mit ihrem neuen Geburtstagsspielzeug. Dafür musste sie das Eisfach entleeren und verarbeitete tiefgefrorene Pomeranzen in Marmelade. Eine Verwöhnwoche für mich steht an mit Rehgulasch aus dem Slow cooker und Eggs Benedict zum Frühstück.
Nicht-Weihnachtskleinfamilienfeier bei Sagar mit Thali und Ente Malai. Angesichts des Anlasses erfreulich unweihnachtlich. Wir lernte, dass le pianiste langsam in eine familienähnliche Gemeinschaft mit dem Sohn von Frank Zander integriert wird.
Erste Gedanken eines Jahresrückblicks: Acht Klausuren, eine Seminararbeit, eine Pergola, eine Freibadkabane; zwei Wochen Abenteuer im Baltikum, eine Goldene Hochzeit. Das Auto fährt wieder (Meine Güte), der Abfluss läuft (Meine Güte), Dach fehlt weiterhin (Meine Güte). Bei einer gewissen Anstalt öffentlichen Rechts setzte sich nach zwei Jahren des Anschiebens einiges an Bewegung; was nun Action erfordert und noch mehr Action erfordern wird.
Hauptsache ich brauche keine Raunächte für das Jahresendnachdenken. Diese brandneu erfundene ewige Tradition ist milde amüsant, aber in ihrer „wir-brennen-schon-seit-1000-Jahren-Räucherstäbchen-für-Odin“-Variante auch manchmal anstrengend.
Uneins waren wir, ob die DDR die Drei-Haselnüsse-für-Aschenbrödel-Begeisterung in die Deutsche Einheit eingebracht hat. Für mich war das immer ein Film, der im Westen zwar im Fernsehen kam, aber nicht niemals nie auf einem Level mit zum Beispiel Sissi oder dem Kleinen Lord stand. Während die Ostbekanntschaft ihn immer als DEN Weihnachtsfilm ansah. Gefühl kolonisiert er auch die West-Weihnachtsbräuche jedes Jahr mehr, ist dabei Sissi oder Loriot weit hinter sich zu lassen.
Planungen für den Jahresanfang: Endlich das Spotify-Abo kündigen. Aktueller Alternativplan: Qobuz für Musik und die Apple-Podcast-App für Podcasts.
Resilienz und Bettelampel
Ein 85. Geburtstag im Bohrerhof.
Gelernt bzw. wiedererinnert: Bettelampel heißt das: Bedienungsanleitung Ampel.
Waffle House ist ein Phänomen der amerikanischen Südstaaten. Eine Kette, die alle verbindet. Im Waffle House kann mensch beim 24-Stunden-Frühstück alle Einheimischen aus allen Ways of Life finden. Sie ist einfach immer offen und da. Wie sehr sie da ist, zeigt dass die FEMA, die amerikanische Katastrophenschutzbehörde, einen Waffle House Index hat: Dort wo selbst Waffle House geschlossen hat, ist die Katastrophe am katastrophalsten.
USA Today berichtet darüber wie Waffle House seine Resilienz erreicht: Viel Logistik (z.B.: wenn ihr wist dass ein Hurricane kommt, mahlt Kaffeebohnen für mehrere Tage vor – ihr wisst nicht ob ihr Strom haben werdet, gut für den Fall ausgebildete Employees und freiwillige in Jump Teams, die nach der Katastrophe kommen: ‚Waffle House Index‘ is a real thing during disasters. How does the restaurant chain do it?
UCLA, eine der besten staatlichen Unis der USA, bietet einen neuen KI-generierten Kurs zur Literaturgeschichte an. Es ist noch schlimmer als man denken könnte: UCLA’s new AI-designed literature course has the worst-looking textbook cover I’ve ever seen.
Warum weg von Spotify. Der Dienst erfindet Künstler und flutet seine Playlists mit ihnen, um Tantiemen zu sparen: The Ugly Truth About Spotify Is Finally Revealed