25-02-06 Posteo

Falls ihr zufällig größere Mengen Glasaale habt: die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sucht. Ausschreibung FiA-25-001 Aalbesatz für offene Berliner Gewässer.

Falls hingegen Produktion, Lieferung und Montage eines Walskeletts zu Euren Fertigkeiten gehört: Das Museum für Naturkunde sucht (MfN-56-2024 Walskelett – noch 12 Tage)

Erstmals gesehen: Ein polnisches E-Auto an einer öffentlichen Berliner Stromsäule.

Die Dachbodenbaustelle schmoddert vor sich hin. Ab und an lassen sie auch Schränke aus höher Höhe auf den Boden fallen. Zumindest hört es sich so an.

Eine nicht-mehr-Böttcher-Bestellung von 20 kg Büromaterialien landete im Wohnungsflur. Meine Güte, eigentlich möchte ich doch nur hier gemütlich vor mich hinsumpfen, und mir nicht auch noch beim Dicke-Buntstift-Bestellen Gedanken um Politik machen müssen.

Jede Wahl was anderes: Nach Wahlhelfer im Wahllokal (BTW 2021), Wahlhelfer im Briefwahllokal (Europawahl 2024), nun Wahlhelfer der Reserve: „Halten Sie sich zwischen 7 und 10 Uhr bereit und warten Sie auf den Anruf.“ Ich sehe es kommen: Morgens um 7 nach Mariendorf hasten, damit ich hechelnd um 8 im unterbesetzt-gestressten Wahllokal ankomme..

Lernen für die Betrieblichen Informationssysteme bleibt sperrig: Die ausführliche Beschreibung eines Systems, gefolgt von „in den letzten Jahren sind mehrere Nachfolgesysteme auf den Markt gekommen [auf die wir hier nicht weiter eingehen werden]“ wirkt halt arg unmotiviert von Seiten des Erstellers.

Wir veranstalteten eine erfolglose Fotosession im Serverraum.

Im öffentlichen Dienst bewegen sich Angelegenheiten eher glazial. Aber manchmal bricht ein Eisberg ab, und dann passiert vieles in kurzer Zeit. So auch hier und jetzt. Ich bin sehr gespannt wie sich das auswirkt.

Kurze Büroaufregung wegen eines Feueralarms. Oder doch kein Feueralarm? Jemand will Handwerker gesehen haben, die die Rauchmelder abschreiten. Ich erinnere mich an einen ehemaligen Arbeitsplatz, an dem wir uns einige Monate lang alle 14 Tage im Sammelbereich wiederfanden, weil die Baustellenschweißarbeiten im Keller und das Alarmsystem nicht harmonierten.

Vor 15 Jahren hätte ich auch nicht gewettet, dass ausgerechnet in Berlin zwar die MLPD und die Vierte Internationale zur Bundestagswahl antreten, die Piraten aber daran scheitern, dass sie keine Unterschriften bekommen.

Falls es Friedrich Merz gelingt, die Linke in den Bundestag zu hieven, schreibe ich ihm persönlich eine Glückwunschkarte.

Hippiemail

Ich habe beschlossen, die Demilliardärisierung meines Internets voranzutreiben. Die low hanging fruits sind bis auf Spotify schon lange gepflückt. Wobei der Spotify-Qobuz-Wechsel tagtäglich stattfinden wird, sobald ich mal eine halbe Stunde Konzentration dafür aufbringe.

Jetzt kommen die hoch hängenden Elefanten im Raum:

  • Gmail
  • Paypal/Klarna/Kreditkarte

Halbherzig versuchte ich bereits mehrmals, den Mail-Anbieter zu wechseln. Dann aber fielen mir wieder die gmail-Vorteile auf: Riesiger Speicher, große Bequemlichkeit und das Vertrauen, dass niemand auf diese Mails zugreifen kann, den Google nicht für befugt hält.

Andererseits stammt der gmail-Account noch aus zu Zeiten, in denen Google das Motto „don’t be evil/ sei nicht böse“ hatte und dabei halbwegs glaubwürdig klang. Mein Vertrauen darin, wen genau Google für vertrauenswürdig hält, schwindet von Jahr zu Jahr.

Also ein neuer Versuch: Posteo. Ich bin inzwischen bereit Geld zu bezahlen für einen guten Mail-Anbieter. Posteo scheint all‘ meine Wünsche zu erfüllen.

Ich habe mir also eine Posteo-E-Mail-Adresse angelegt und werde testen, ob diese alltagstauglich funktionert.

In Düsseldorf gäbe es einen Abräumroboter

Wenn Du eine Berliner Restaurantwebsite öffnest und gleich am Beginn wird Schweineaorta, Gänsedarm und Froschschenkel angeboten – dann weißt Du, dass sich das Angebot nicht unbedingt an alteingesessene Berliner*innen richtet.

Les musiciens hatten Lust essen zu gehen und schlugen uns Shoo Long Kan Berlin Hotpot vor. Das Lokal liegt in der Nähe des Ku’damms, eine Tafel in chinesischen Schriftzeichen informierte uns, dass wir auch mit Alipay bezahlen können, der Personal redete etwa hälftig deutsch und englisch mit uns.

Shoo Long Kan (auch XiaoLongKan) ist eine chinesische Kette für HotPot mit etwa 800 Standorten weltweit. Die meisten davon liegen in China. In Deutschland existieren drei Restaurants (Berlin, Düsseldorf. Frankfurt), in Österreich eines in Wien, in der Schweiz eines in Genf.

Einerseits also eine Kette (mit allem was an Vereinfachung und Standardisierung dazugehört), andererseits überzeugend chinesisch und dabei dann auch noch edel – ein wenig musste ich an Tony Roma’s Ribs denken vom Konzept her.

Das Publikum gemischt aus vielen Ländern in vielen Sprachen – im Stil zwischen Trainingshose und direkt-vor-dem-Ball.

Das Essen HotPot (aka chinesisches Fondue). Wir hatten einen großen Kessel in der Mitte mit zweierlei kochenden Brühen (Spicy Stufe 1 / Tomate) und dazu verschiedene Zutaten. Auf Aorta und Frosch verzichteten wird, wir blieben bei Fleisch, Gemüse, Pilzen, Algen, Eier-Dumplings, Minitintenfischen und Garnelenbällchen. Dazu gab es ein Dip-Buffet an dem wir selbst Saucen und Dips zusammenmischen durften.

Halt großartig so insgesamt. Auch großartig, dass les musiciens den Eindruck erweckten, dass es ihnen persönlich gerade richtig gut geht – und das erfreut mein Herz.

Wie es sich für ein chinesisches Restaurant im Jahre 2025 gehörte, lief Auswahl und Bestellung über ein zum Tisch gehöriges Tablet. Selbst, dass wir zahlen wollten, sollten wir über das Tablet melden.

Stratifizierung und Kontrolle

poupou schrieb über Stratifizierung des Bildungssystems.

Claudia briefwählt aus Japan und begründet, warum.

Frau Chilli Ciabatta macht einen hoch alltagstauglichen Asia-Salat mit Hähnchen, Paprika und Pomelo.

Internet-Werkzeugwechsel ist im Trend: Von Trello zu Joplin.

Warner Movies veröffentlicht aus heiterem Himmel 30 Klassiker in voller Länge auf Youtube: The list is full of cinematic masterpieces, obscure cult cinema, and absolute trash.

Eigentlich wollte ich das USA-Haareraufen den den vielen anderen Medien überlassen, die dies gerade zu Recht versuchen. Aber Atlantic-Artikel trifft too close to home: Elon Musk Wants What He Can’t Have: Wikipedia.

Warum die Wikimedia Foundation allerdings 2016 nicht begonnen hat, die USA zu verlassen, habe ich schon damals nicht verstanden.

Und warum ich nicht mehr über die USA posten will:

„Thinkers like Jean-Paul Sartre and Hannah Arendt warned us that the point of this deluge is not to persuade, but to overwhelm and paralyze our capacity to act. More recently, researchers have found that the viral outrage disseminated on social media in response to these ridiculous claims actually reduces the effectiveness of collective action.

The result is a media environment that keeps us in a state of debilitating fear and anger, endlessly reacting to our oppressors instead of organizing against them.“ (You Can’t Post Your Way Out of Fascism)

Silbermond veröffentlicht seinen 2019er Song „Mein Osten“ neu – dieses Mal im Duett mit Herbert Grönemeyer, wie man es im August 2024 erstmals live performt hat. Es ist wohl auch als Apell zu verstehen, vor dem zu befürchtenden Rechtsruck der Bundestagswahl.

3 Gedanken zu „25-02-06 Posteo“

    1. Sehr gute Frage. Das hatte ich zwischenzeitlich auch probiert und dabei zwei Sachen gelernt: (1) Ich möchte eine Weboberfläche mit der ich auf meine Mails kommen. (2) Ich und die Weboberfäche von checkdomain kommen nicht miteinander klar. Aber uch muss zugeben, dass ist ein paar Jahre her. Vielleicht sollte ich mal wieder..

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