Matritzenrechnungen mit zahlreichen Variablen

23-05-16 Fluch der Karibik

Die Hinter-dem-Büro-Baustelle dichtet das Tiefgaragendach mit Dachpappe ab. Das Dach liegt genau auf Bodenhöhe. Es sieht so aus, als würden mehrere Lagen Dachpappe direkt auf den Erdboden verlegt. Darauf wird ein halber Meter angekarrter Erde kommen, um Natur zu suggerieren. Die Hinterhausbaustelle zog Schläuche quer über den Hinterhof. Irgendeine weitere Baustelle sperrte spontan den Radweg vor unserem Haus.

Der Bungalow-Wasserzählerwechsel mit Verplombung ist in all‘ seinen Verästelungen durchlaufen. Damit ist die letzte der dortigen Winter-’22/’23-Aufgaben vollendet.

Der Kaptain schickte Fotos aus Sylt – ich bewundere, dass sie eine Wohnung mieten konnte, die im Erdgeschoss liegt, Meerblick hat und bezahlbar ist. Madame stand am Spandauer Damm.

Meine Lieblings-Event-Mitarbeiterin (MLEM) testete freundlicherweise einen neu erfundenen Prozess.

Zur mittelfristigen Erhaltung meiner geistigen Gesundheit nahm ich mir vor „Keine Uni auf der Arbeit. Auch nicht in den Pausen.“ Jetzt aber bin ich aber an einem Punkt, an dem ernsthaft Neugier und Ehrgeiz geweckt sind, Ich will wissen, wie diese komischen Mathe-Sachen funktionieren. Ich nahm mehrfach Mathe mit zur Mittagspause – weiß aber noch nicht was ich davon halte.

Matritzenrechnungen mit zahlreichen Variablen
Mathematiker haben es nicht so mit Zahlen.

Weißer Flügel in Neukölln

Neukölln gab alles. In der U7 zwischen Mehringdamm und Karl-Marx-Straße der junge Mann, gestylt, mit seiner großartigen Pastell-Neon-leuchtenden Boombox, der viel zu laut Achtziger-Jahre-Pop spielte und tanzen wollte. Das Publikum im Wagen schwankte zwischen amüsiert und genervt. Mit der ganz genervten Radfahrerin versuchte der junge Herr sich anzufreunden.

Wir waren auf dem Weg zu Professor Transformation. Mit unserem Gourmet-Sachverständigen waren wir im „Vorwerck“, dem Event-Restaurant im Erdgeschoss der Neuköllner Oper verabredet. Ich haderte etwas – mehrgängiges Essen in Innenräumen fällt für mich unter Kultur, und damit unter Winteraktivitäten, – aber Madame und Professor Transformation waren von einem dortigen Zufallsbesuch so begeistert, dass ich zum geplanten Essen mitkam.

Lohnend. Es gab ein 3-Gänge-Menü (Schaum vom Tomatenessenz mit Spalten von Rotweinschalotten), Kalbsrückensteak, Süßkartoffel gefüllt mit Graupen-Risotto und Azuki-Bohnen und New York Cheesecake. Durchgehend kompetent gekocht.

Dazu, für uns nicht geplant, kamen wir zur Grand Piano Show. Wechselnd setzen sich Kellner an den weißen Flügel und spielen Pophits, Filmmusik, Klassik, die Tische raten gegeneinander. Wer zuerst den richtigen Song ruft, bekommt einen Punkt. Wir waren eher schlecht (3 Pünktchen brachten uns I will Survive, Jeannie und Time Warp). Über das Konzept an sich herrschte an unserem Tisch Uneinigkeit:

Die klavierspielenden Kellner sind schick – wo muss man schon Fluch der Karibik am Flügel vorspielen, um Kellner zu werden? Ín seiner eigentümlichen Anmutung könnte das ganze Restaurant direkt dem New York Magazine entsprungen sein. Für Berliner Verhältnisse wirkte alles ungewohnt großstädtisch.

Andererseits war das Essen eigentlich so gut, dass es hätte alleiniger Star des Abends sein sollen und nicht noch mit einer Klaviershow um unsere Aufmerksamkeit buhlen müssen. Aber wir kommen wieder, spätestens im Winter.

Schafe und Scones

Frau Herzbruch wurde zur Handball-Eishockeymutter (und als ehemaliger Kreismeister im Kleinfeldhandball kommt mir alles sehr bekannt vor.)

Sarah Merker von den National Trust Scones besuchte die sconefreien Birmingham Back to Backs.

Frauherr Streifzug verbrachte die ersten Wochen eines Sabbaticals auf den Orkneys und brachte unter anderem großartige Schafsbilder mit.

Wem es entging. Meine „du meine Güte-Meldung des Monats:“ Zwei Öl/Gasfelder in Turkmenistan setzen mehr Treibhausgase frei als das komplette Vereinigte Königreich mit alles. Sprich: der Effekt, dort die Lecks zu stopfen wäre größer als die Umstellung eines kompletten westlichen Industriestaates auf Null Treibhauseffekt. Bei dem Thema merkt man immer mal wieder wie klein, unbedeutend und unwichtig man in dieser Welt ist.