Schwimmhalle Helene-Weigel-Platz und dahinter ein Marzahner Wohnhochhaus.

24-03-21 Helene Helmut

Liebe Leserinnen und Leser. Die Redaktion möchte sich für die monothematische Gestaltung dieses Blogs in den letzten Wochen entschuldigen. Dies ist der letzte Beitrag aus dem Klausurtunnel. Danach wird das normale Programm wieder aufgenommen.

Rechtzeitig zur Klausur begann die Dachbaustelle wieder zu Lärmen. Aber ha, ausgetrickst. War gar keine Onlineklausur heute.

Die Fernuni gab die Ergebnisse der Algo-Mathe-Klausur im WS 23/24 bekannt: bei den Wirtschafts-Infos sind zwei Drittel durchgefallen, bei den Info-Infos die Hälfte. Das waren schon diejenigen, die die Einsendeaufgaben überwunden hatten. Gut, dass ich das Algo-Mathe Hindernis bereits letztes Semester aus dem Weg räumte.

Es gibt Rauchmelderverwirrung. Der Rauchmelderwartungsdienst beschwert sich, dass Herr T in unserer Wohnung sie nicht hereinlässt. Wir antworten, dass es in dieser Wohnung keinen Herrn T gibt und die letzte Kontaktaufnahme mit Familie southpark im August 2023 durchaus erfolgreich war. Die Hausverwaltung gibt bekannt, dass sie nach 16 Jahren Mietdauer unmöglich wissen kann, wer in der Wohnung wohnt.

Ein Kosmisches Osterprogramm ist kein Komisches Opernprogramm. Erst wunderte ich mich, dass Barrie Kosky in der Werbemail gar nicht vorkam. Dann fiel mir auf, das die Mail vom Planetarium kam und nicht von der Komischen Oper.

In Marzahn steht eine Apotheke namens Baba Jaga. Irgendwie sympathisch; andererseits denke ich natürlich gleich an sämtliche Homöopathie-und-Wlan-Schmuh-Schilder, die ich in den letzten Jahren in Apotheken sah.

Gegenüber von Ishin hat ein Premier Inn eröffnet.

Der vorletzte Berliner Swapfiets-Store hat geschlossen. Ein Zeichen?

Im Internet lernte ich: das gleichzeitig Drücken von Shift und Escape im Firefox zeigt welcher Tab wirklich den ganzen Speicher frisst. Und erlaubt es, diesen Tab zu schließen.

Zehn Stifte und kein Taschenrechner

Das war sie, die letzte Klausur des Semesters. Wieder einmal radeln zum Ku’damm. Wieder einmal das Fahrrad anschließen unter der Verkehrskanzel und wieder einmal eine halbe Stunde Zeit zum Durchatmen und Frische Luft genießen, bevor es in den Fernuni-Campus-Berlin ging.

Ungewohnt: das ganze fand Mittags statt. Und ich war patschnass. Denn bis zum Ku’damm begleitete mich ein Regenschauer. Erst als ich bereit war, kam die Sonne. Ich nahm es als Zeichen.

Klausur „Modellierung betrieblicher Informationssysteme.“ Die Zahl der (in Berlin) Teilnehmenden war auf Fünf geschrumpft; erkennbar durch das wilde Assortment von Stiften und anderen Zeichengeräten auf dem Tisch.

Drei Aufgabenblöcke: (a) Multiple-Choice-Fragen (Richtig/Falsch). (b) Zeichnen Sie für folgenden Beispielfall ein Datenmodell unter Nutzung des Entity-Relationship-Modells (c) Zeichen Sie für folgenden Beispielfall ein Prozessmodell unter Nutzung der Business Process Model und Notation.

An sich fällt mir die Strukturierung und Aufbereitung von Inhalten leicht. Die Notenstatistiken geben Grund zur Hoffnung. Hauptrisiko ist natürlich, dass ich das komplette Modell auf begrenztem Platz unterbringen musste, und die Lesbarkeit meiner Schrift dann endgültig grenzwertig wird. Ich lasse mich überraschen.

Aber gut, dass das die letzte Klausur war. Ich merkte, dass es mir zum Ende der Klausurenkampagne doch einiges an Überwindung kostet, die nötige innere Spannung für einen solchen Event aufzubauen.

Erlebnisduschen

Nach der Klausur: Fahrrad wieder in Schöneberg abstellen und mit Ringbahn und S7 zur Station Springpfuhl. Dann durch die elend lange Unterführung, welche DDR-Verkehrsplaner ersonnen hatten, damit kein Trabi auf der vierspurigen Straße an einer Ampel halten muss. Vorbei am Rathaus Marzahn auf zur Schwimmhalle Helene-Weigel-Platz -Helmut Behrendt –.

Ich wusste von der 50-Meter-Bahn. Bei nächtlicher Websitelektüre hatte ich mir „Erlebnisduschen“ herbeiphantasiert und war nun gespannt.

Schwimmhalle Helene-Weigel-Platz und dahinter ein Marzahner Wohnhochhaus.

Mein letzter Besuch war einige Jahre her. Das einzige Erlebnis an das ich mich erinnerte war die in Marzahn noch bestehende soziale Kontrolle, die dazu führte, dass Menschen die nach Ansicht der älteren Herren nicht gründlich genug geduscht hatten, angepflaumt wurden. Aber war das gemeint? Immerhin fand seit meinen letzten Besuch eine Sanierung statt.

Die Duschen kamen mir vor wie immer. Nur neuer. Erlebnishighlight war die weibliche Putzkraft, die mit einem gelben Schlauch die Räume säuberte während geduscht wurde. Ich glaube das war auch nicht gemeint.

Eigentlich war gar nichts gemeint. Eine heutiger Check ergab, dass auf der Website nur etwas von barrierefrei steht. Zeit für Urlaub.

Egal, ich schwamm, planschte, gluckerte die letzte Anspannung aus dem Körper. Der Platz war reichlich, die Menschen waren nett. Und 50-Meter-Bahnen sind eh das Beste.

Hobby ohne H

Im Internet lernte ich, dass der Markenname Moulinex von einer Vorläuferin der Flotten Lotte stammt. (Gemüsemühle -> Moulin-Légume -> Moulinex).

Schöner noch: Obi war einst eine französische Baumarktkette, und Obi ist die französische Aussprache von Hobby.

Dolly Parton verkauft Gusseisen-Pfannen.

Wofür ich das Internet liebe: Schilder mit Kühen, die die Straße überqueren. Zitat:

Finland’s next-door neighbour Sweden gives us our first Moo on the Move. She has places to be, and those places might involve her crossing the carriageway, so watch out! A solid 7/10, but her attitude bumps her up to an 8.5/10.

Ich bin quasi nachträglich so so unfassbar neidisch auf finnische Abiturient*innen. Da wirkt die deutsche Bildungsdebatte gleich noch ein Stück furchtbarer als eh schon. Und glückwunsch zum Geburtstag!

Berlin feierte N**r*z (Nowruz, Nouruz, Newroz, Nevruz, Nauruz, Nauryz..), also Neujahrsfest wegen Tagundnachtgleiche, normalerweise gefeiert in Istanbul und östlich davon. Östlich von Istanbul berichtet von der Berliner Feier.