Duoling-Screenshot mit 1111 Tagen durchgelernt.

23-02-07 (2*365) + 366 = 1096

Drei Männer zersägten eine Heizung in zwei Teile. Madame betreute sie dabei.

Ein*e dpd-Paketfahrer*in brachte einen Lafuma-Liegestuhl zum Paketshop. Ich versuchte vergeblich, dem Einhalt zu gebieten.

Wenn ich etwas am alten Job vermisse, dann sind es die acht Kilometer mit den Rad durch ein leeres Berlin, die mir verloren gehen. Das neue Büro liegt sehr viel näher. Ich könnte natürlich das Haus früher verlassen und noch eine Extra-Runde drehen. Aber morgens, wenn es draußen kalt und dunkel ist, ist der Schmerz dann nie groß genug.

Heute auf jeden Fall war nichts mit Radfahren. Denn das Schloss war einmal wieder eingefroren. Das Schloss war preiswert gewesen und dennoch bei Stufting Warentest eines der sichersten – irgendwo muss sein Nachteil ja liegen. Leider hatte auch der Ersatzbus ordentlich Verspätung. Und dann habe ich meine Haltestelle verpasst. Für einen lächerlich kurzen Arbeitsweg benötigte ich heute erstaunlich lang.

Als ich angekommen war, war ich, positiv gesagt, sehr beliebt – oder anders: nach etwa fünf Stunden kam ich zum ersten Mal dazu, einen Schluck Kaffee zu nehmen und durchzuatmen. Ich hatte mich dazu in ein Meeting geflüchtet.

Gestern fertig gelesen. John von Düffel: Wasser und andere Welten. Für „Geschichten vom Schwimmen und Schreiben“ bin ich Kernzielgruppe. Und selbst mich lies es eher kalt. Das ist alles sehr wohlgesetzt in diesem Buch, ausreichend reflektiert, mit einem gesunden Maß an Selbst- und Fremdkritik. Natürlich geistreich und handwerklich gut erzählt. Mir halt viel zu langweilig. Mich persönlich erfreute von Düffels literarisch beschriebener Besuch im Stadtbad Steglitz kurz vor der endgültigen Schließung. Und als Befindlichkeitsporträt des aufgeklärten Bürgertums um die Jahrtausendwende ist das Buch gut. Aber insgesamt hatte ich mehr erwartet.

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Besser war die Komische Oper am Sonntag.

Madame entdeckte Spannendes zu unserem Opernbesuch vom Sonntag. Ein „Käfig voller Narren“ war das erste Mainstream-Bühnenstück in queeren Lebenswelten. Soweit so bekannt. Was wir Sonntag noch nicht wussten: seine deutsche Uraufführung 1985 verdankte das Stück dem damals legendären Helmut Baumann, der Intendant des damals legendären Theater des Westens in Berlin war. Er inszenierte und spielte die Hauptrolle Albin/Zaza. Ein dramatisch-schwules Stück inmitten der 1980er Jahre, im Zeitalter von Ronald Reagan, Helmut Kohl und AIDS. Es lässt sich aus dem Jahr 2023 nur schwer erahnen, was es damals bedeutet haben muss.

Hinter dem Link ein Video der Inszenierung aus den 1980ern mit Helmut Baumann als Zaza.

Und für diesen Baumann hat Barrie Kosky in seiner Inszenierung die Nebenrolle des/r ältere/n Restaurantbesitz/erin Jacqueline aufgewertet. Kein Wunder, dass der über 80jährige Baumann quasi bei jedem Auftritt Standing Ovations bekam.

Es war alles sehr berührend am Sonntag.

Und jetzt versuche ich, meine Erschöpfung zu überwinden, um wenigstens noch Alibilernen zu Klassenvererbungen und Superkonstruktoren hinzubekommen. Es wird spannend und müde.